Wer eine Ausstellungseröffnung besucht, erwartet, interessante Dinge zu erfahren, die über das hinausgehen, was die Ausstellung selbst verrät. Bieten Sie diesen Mehrwerkt, indem Sie die Entstehungsgeschichte erzählen, erklären, warum Sie die Ausstellung zeigen und einen Bezug zu Ihrer Organisation oder Ihrer Stadt herstellen. Eine Ausstellungseröffnung darf auch provozieren.
Als Gastgeber*in ist es Ihre Aufgabe, Besucher*innen und Mitarbeiter*nnen der Presse zu begrüßen und Gastredner*innen um ein Grußwort zu bitten. Stellen Sie weitere Programmpunkte und Beteiligte vor und erläutern Sie Ihre Intentionen zu „Schau mich an – Gesicht einer Flucht“.
Wie die Ausstellung präsentieren?
Wenn unser Team von „Schau mich an – Gesicht einer Flucht“ es ermöglichen kann, kommen wir gerne zu Ihnen und geben eine Einführung in die Ausstellung. Alternativ steht es Ihnen frei, unser Projekt und die Intention dahinter mit unserem Einführungstext vorzustellen.
Persönlicher Bezug
Eine Möglichkeit, mit der Sie direkt ihre KooperationspartnerInnen oder andere Gruppen einbinden können, ist diese: Bitten Sie ein paar Wochen vor der Ausstellungseröffnung drei Personen aus unterschiedlichen Bereichen, sich ein Portrait aus der Ausstellung auszusuchen. Auf Wunsch schicken wir Ihnen die Texte ohne unterlegtes Foto, sie sind dann besser lesbar.
Beim Eröffnungsabend stellen die drei Personen die Schicksale der Geflüchteten vor. Besonders eindrucksvoll sind die Antworten auf die Frage, warum sie gerade dieses Portrait ausgewählt haben. Fast immer gibt es einen persönlichen Bezug, der das Thema Flucht auf ergreifende Weise nahebringt.
O-Töne heranholen
Es berührt, wenn Flüchtlinge aus aller Welt – und aus Deutschland – erzählen. Die authentischen Berichte tragen die oft so fern erscheinende Wirklichkeit von Fluchterlebnissen nah an die Zuhörer*innen heran. Aus diesen O-Tönen ergeben sich gute Gesprächsanlässe und es kann eine große Nähe entstehen.
Auch wenn sie sich dazu bereit erklärt haben, fällt es vielen Flüchtlingen und Vertriebenen schwer, von ihren Erlebnissen zu sprechen. In der Vorbereitung und im Gesprächsverlauf gilt es besonders achtsam zu sein. Es ist hilfreich, vorab zu klären, ob jemand ausschließlich über einen besonderen Aspekt oder über ein einzelnes Ereignis sprechen (z.B. Fluchtursache, Fluchtweg, Ankommen, jetzige Situation) und schreckliche Erlebnisse meiden möchte. Bitte machen Sie sich bewusst, dass es dennoch sein kann, dass beteiligte Personen ungewollt in ein belastendes Thema driften und möglicherweise erstarren oder zu weinen beginnen. Fragen Sie in einer solchen Situation die Person bitte, ob sie weitermachen oder lieber abbrechen möchte. In dem Fall leiten Sie nach einem Dank zum nächsten Programmpunkt weiter und kümmern sich um die Person.
Eine andere Option ist, Menschen in Ihrer Stadt ihre Fluchtgeschichten aufschreiben zu lassen, sie zu fotografieren und dies in die „Schau mich an“- Ausstellung zu integrieren. Sind die Portraits erst einmal erstellt, lassen sie sich mit geringem Aufwand in gut lesbarer Größe auf gesonderte Stellwände pinnen. Auf unserer Homepage finden Sie im Menü „Portraits selber machen“ unseren Leitfaden „Schau mich an – Menschen im Portrait“, eine detaillierte Anleitung für die Erstellung von Portraits für die Öffentlichkeitsarbeit von sozialen Verbänden und Institutionen.
Musik und Tanz
Fremde Musik fasziniert und schafft eine besondere Stimmung. Es macht Spaß, Musiker*innen zu beobachten, während sie für uns eher unbekannte Instrumente wie Saz spielen oder auf Darbukka und Djembé trommeln und fremden Gesängen zu lauschen. Bei entsprechendem Platzangebot können auch Tänze aufgeführt oder die Gäste zum Mittanzen eingeladen werden.
Internationales Buffet
Ein besonderes Highlight bei einer Ausstellungseröffnung ist ein internationales Buffet. Ein buntes Speisenangebot, das für uns häufig exotisch ist, macht neugierig. Außerdem verbindet gemeinsames Essen Kulturen und man kommt über die fremden Speisen ins Gespräch.
Die Organisation ist möglicherweise etwas aufwendiger, wenn man verschiedene Beteiligte – Geflüchtete und Deutsche – ansprechen und um einen Beitrag bitten möchte. Sie können auch auf einen professionellen Partyservice zurückgreifen. Vielleicht gibt es vor Ort aber auch eine internationale Kochgruppe, die sich bereiterklärten würde, Fingerfood vorzubereiten?
Oft freuen sich die Menschen über die Möglichkeit, Speisen aus ihrem Heimatland anbieten zu können und möchten dies auch kostenlos tun. Häufig werden große Mengen zubereitet. Deshalb ist es fair, die Übernahme der Kosten anzubieten und auch einen Obolus als Aufwandsentschädigung einzuplanen.
Weiter geht es zu den Ideen für ein attraktives Rahmenprogramm.