Planung und Öffentlichkeitsarbeit

Wer ist Ihre Zielgruppe?

Erinnern Sie sich an den Zeitpunkt, als Sie die Ausstellung entdeckten und Ihnen klar wurde: Die ist auch was für uns? Was möchten Sie mit der Ausstellung erreichen? Wenn Sie diese Frage beantworten, haben Sie Ihre Zielgruppe oder eine Problematik, die Sie bearbeiten möchten, vermutlich schon gefunden.

Die Ausstellung ist geeignet, Diskussionen anzustoßen. Einige Fragen als Anregung:

  • Wie gehen wir mit Asylsuchenden in unserer Stadt, in unserem Verein oder unserer Institution um?
  • Welche Vorstellung haben wir über geflüchtete Menschen?
  • Was funktioniert bei uns gut und worauf sind wir stolz?
  • Welche Schwierigkeiten gibt es? Auf welche Missstände möchten wir aufmerksam machen?
  • Sind Ausländerfeindlichkeit und Anfeindungen gegen FlüchtlingshelferInnen ein Thema in unserer Stadt?
  • Möchten wir verschiedene Gruppen miteinander ins Gespräch bringen?

Unterstützer finden

Warum alles alleine machen? Die Aufgaben auf mehrere Schultern zu verteilen, ist in der Regel ein Gewinn für alle. So hat nicht nur der Einzelne weniger zu tun – es entstehen fast immer gute Ideen zur Präsentation und zur weiteren Zusammenarbeit. Suchen Sie sich Kooperationspartner*innen, die Sie bei der Organisation unterstützen. Einzelpersonen oder Teams können z.B. den Transport der Ausstellung, die Öffentlichkeitsarbeit oder die Gestaltung eines Rahmenprogramms in die Hand nehmen. Zudem lassen sich durch Kooperationspartner*nnen größere Aufmerksamkeit und mehr Besucher*innen für die Ausstellung generieren. Vielleicht ist auch die Suche nach einer Schirmherrin oder einem Schirmherrn für Sie eine gute Unterstützung.

Für Kooperationen bieten sich an:

  • Schulen und Weiterbildungseinrichtungen
  • Verbände und Vereine (insbesondere Flüchtlingshilfe)
  • Stadt-, Kreisverwaltungen und Landratsämter
  • Museen
  • Banken und Sparkassen
  • Kirchen und Gemeindehäuser
  • Kirchliche Sozialverbände
  • Seniorenheime
  • Arbeitnehmervertretungen/Gewerkschaften
  • Polizeiwachen
  • Justizvollzugsanstalten

Ganz wichtig: Laden Sie geflüchtete Menschen ein! Viele freuen sich, wenn sie sehen, dass Menschen mit ähnlicher Geschichte von sich erzählen dürfen. Manche sind auch gerne bereit, z.B. am Eröffnungsabend, selbst zu berichten. Besonders spannend ist es, wenn sich Menschen, die erst vor kurzem aus dem Ausland geflohen sind, mit betagten deutschen Flüchtlingen und Vertriebenen austauschen.

Welche Kosten entstehen?

Neben der Leihgebühr für die Ausstellung entstehen eventuell Kosten für Transport, Raummiete, Plakate, Zeitungsanzeigen und ein Rahmenprogramm für die Eröffnungsveranstaltung.
Falls Sie ein kostspieliges Rahmenprogramm planen, müssen sie eventuell Eintritt verlangen. Für die Ausstellung selbst empfehlen wir das nicht.
Möglicherweise finden Sie unter Ihren KooperationspartnerInnen SponsorInnen, die Ihnen finanziell unter die Arme greifen.

Suche nach dem Ausstellungsort

Lassen Sie sich bei der Wahl des Ausstellungsortes von folgenden Fragen leiten:

  • An welchem Ort treffen wir unsere Zielgruppe?
  • Gibt es Publikumsverkehr?
  • Ist der Raum barrierefrei und öffentlich zugänglich oder nur zu besonderen Zeiten?
  • Bietet der Raum genügend Fläche für Roll-Ups und Besucher*innen?
  • Kann die Eröffnung im Ausstellungsraum stattfinden?

Gut geeignet sind Foyers, aber auch breite Flure und geschlossene Räume. In unserer Galerie finden Sie Fotos von bisherigen Ausstellungen.

Ein guter Ausstellungstermin

Eigentlich kann jederzeit ausgestellt werden, allerdings ist es sinnvoll, bei der Planung Ferienzeiten und Feiertage zu berücksichtigen. Stimmen Sie den Ausstellungszeitraum mit den Kooperationspartner*innen ab und vermeiden Sie Termine, an denen sich Veranstaltungen in Ihrer Stadt häufen. Je mehr Besucher*innen an dieser Veranstaltung teilnehmen, desto weiter streuen diese per Mund-zu-Mund-Propaganda die Infos über die Ausstellung – die beste Werbung überhaupt!
Möglicherweise bieten sich Anlässe wie Kulturfeste, Interkulturelle Woche, Diskussionsabende, die Friedensdekade der Evangelischen Kirche oder Gedenktage an, um die Ausstellung in Kombination mit anderen Programmpunkten zu zeigen, z.B.:

  • 1. Januar: „Weltfriedenstag“ der katholischen Kirche
  • 20. Juni: „Gedenktag für die Opfer von Flucht und Vertreibung in Deutschland“ zugleich auch Weltflüchtlingstag“
  • 1. September: „Antikriegstag“ der BRD
  • 21. September: „Internationaler Friedenstag“ der Vereinten Nationen
  • 16. November: „Tag der Toleranz“ der Vereinten Nationen
  • 10.Dezember:  „Tag der Menschenrechte“

Planen Sie auch schon frühzeitig die Ausstellungseröffnung, damit sich alle Beteiligten zeitlich darauf einstellen können.

Öffentlichkeitsarbeit auf allen Kanälen

Wen möchten Sie gerne einladen? Gibt es eine bestimmte Zielgruppe, die Sie direkt ansprechen können? Unbedingt an Geflüchtete denken! Möchten Sie Persönlichkeiten aus der Region einladen, z.B. Bürgermeister*in, Migrationsbeauftragte der Stadt, Politiker*innen, Kirchenvertreter*innen, …? Da diese in der Regel einen vollen Terminkalender haben, ist es sinnvoll, frühzeitig Kontakt aufzunehmen.

Veranstaltungskalender und (Halb-) Jahresprogramme

Wenn Sie einen großen zeitlichen Vorlauf haben, versuchen Sie den Ausstellungstermin in Jahres- und Halbjahresprogrammen Ihrer Organisation, der Kirchengemeinden und im städtischen Veranstaltungskalender zu platzieren.

E-Mailverteiler, Newsletter, Social Media

Streuen Sie die Infos rund um die Ausstellung auch online über Ihren E-Mailverteiler, einen Newsletter und über die Social-Media-Kanäle.

Plakate und Handzettel

Handzettel mit Infos über die Ausstellung und das Rahmenprogramm lassen sich bei vorausgehenden Veranstaltungen Ihrer Organisation vorab gut verteilen. Das Auslegen in Geschäften oder Institutionen hat ohne direkte Ansprache meist eine geringere Wirkung.
Etwa drei Wochen vor Eröffnung informieren Sie die Öffentlichkeit mit Plakaten, die Sie an vielen belebten Orten aufhängen.
Interaktive Druckvorlagen für „Schau mich an“- Plakate und -Flyer haben wir auf unserer Homepage hinterlegt. Sie können Ihre eigenen Daten eintragen und die Plakate oder Flyer in einer (Online-) Druckerei produzieren lassen. Es steht Ihnen selbstverständlich frei, eigenes Infomaterial zu entwerfen.

Presse

Informieren Sie die Presse, sorgen Sie für die Aufnahme in den täglichen Veranstaltungskalender der Tageszeitung, laden Sie zur Pressekonferenz und auf jeden Fall zur Eröffnung ein. Ein Foto von der Ausstellung und ein kurzer Pressetext können Ihr Anliegen unterstützen. Eine Auswahl finden Sie auf unserer Website. Ein Vorbericht in der Tagespresse und anderen Druckwerken lenkt die Aufmerksamkeit der Leser*innen auf die Ausstellung und das Rahmenprogramm.

Weiter geht es mit den Tipps zum Aufbau der Ausstellung.